Gelungene Leiterschaft anstelle von einseitig erfolgreichen Managementstrukturen

Was definiert heute ein erfolgreich geführtes Unternehmen?

Auf diese Gedanken hat mich Niels Pflaegling gebracht. Er hielt einen motivierenden Vortrag bei der Firma Seibert, Wiesbaden, die eingeladen hatten zum Thema ‚Bye-bye Management! Warum Management verzichtbar ist und wie agile Organisation heute aussehen kann‘.  (Agile Management). Sein Vortrag bestätigt auch meine Beobachtungen und derer anderen hier im Blog erwähnten Neu-Denker.

Niels Pflaegling lud uns ein, unseren Blick auf folgende Unternehmen zu richten: National auf den dm drogerie markt und international auf Toyota, Google und South West Airlines.

Schnell wurde klar: Es gibt genügend neue Tools, Wissen und Methoden, die zwingend, ausreichend fundiert ein Umdenken im Management begründen.

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Foto: Quelle Pixabay

Die Frage, die sich dann aber stellte ist, warum lernen Unternehmen nicht von den erfolgreichen?

„Ein sehr starres Korset, was uns in einer führungslosen Organisationsarbeit hält. Ausbildungseinrichtungen, Institutionen und Organisationen beharren auf einem alten Modell. „, so beschreibt es Niels Pflaegling.  „Wir sind doch gar nicht so schlecht! Es hat doch bisher ganz gut geklappt, also wird es schon irgendwie weiterhin funktionieren.“ ACHTUNG Denkfehler: Das heutige Verständnis von Management, basiert auf den Gegebenheiten aus den Anfängen des Industriezeitalters.  Tatsache ist, dass dies der allgemeine Erkenntnisstand von Führung ist, trotz neuer Erkenntnisse: Fest verdrahtet betriebswirtschaftlich im Management und Business.

Gleichzeitig ist jedem bewusst: Der Mensch tut sich immer schwer Bewährtes zurück zu lassen, vor allem dann, wenn es ja noch so – irgendwie – geht. Selbst im Anbetracht der Konsequenzen lässt der Mensch nicht einfach gleich los.

Woran liegt das?

Die Crux: Die Macht des Gewohnten

Es sind unsere Mindsets, Dogmen und festgefahrenen Gedankenmodelle. Diese verhindern, dass wir diese – eigentlich – dringend notwendigen Veränderungen in unseren persönlichen  Leben, in Unternehmen und/oder Gesellschaft vollziehen.

Also gilt erst einmal grundsätzlich: Nicht die Mitarbeiter, die Kunden, Kapitalgeber oder die Gesellschaft behindern ein gutes Gelingen, sondern unsere alten, festgefahrenen Denkstrukturen. Um zu einem neuen Führungsstil zu kommen, müssen wir uns von diesem alten Denken lösen und Führung anders definieren.

„Gelingende Leiterschaft“ ein neuer Begriff  für eine radikale, grundlegende Sichtweise

Die gute Nachricht ist, dass wir lernfähig sind! 

Da wir ja wissen, dass wir nie zu alt sind zu lernen (siehe Blogbeitrag Prof. Dr. Hüther), bedarf es jetzt einiger Erkenntnisschritte, die mit einer neugierigen Frage sofort beginnen kann:

  • Wie und wozu funktionieren diese erfolgreichen Unternehmen anders?

Handhabung der Zielkonflikte in Unternehmen

Die Vorannahmen des alten, traditionellen Managementdenkens:

  • Eigentümerinteressen stehen dem Mitarbeiterinteressen entgegen.
  • Kundeninteresse und Wirtschaftsinteresse sind nicht vereinbar: Ich kann nur wirtschaftlich sein, wenn ich dem Kunden etwas wegnehme.
  • Betriebsrat und Management dürfen sich nicht grün sein: Es muss eine Art Klassenkampf geben. Dies hat seine historische Logik.

Bruch mit der Widerspruchslogik der Zielgruppeninteressen

Bereits in dieser Logik der Zielkonflikte, der jeweiligen Anspruchsgruppen, liegt ein gewaltiger Denkfehler. Wenn wir aber genau hinsehen, wie erfolgreiche Unternehmen arbeiten, wie z. B. dm drogerie markt, dann können wir feststellen, dass mit der Widerspruchslogik der Zielgruppeninteressen gebrochen wurde. Das haben diese erfolgreichen Unternehmen erkannt:

  • Nicht der Kunden wird an erste Stelle gesetzt, da sie sonst ganz schnell Pleite gehen würden.
  • Auch nicht die Eigentümer/Kapitalgeber werden an erste Stelle gestellt, da sie sonst nur Kosten und Shareholdervalues managen, was letztendlich dazu führt, ein Unternehmen auszuhöhlen.
  • In der neuen Logik einer zeitgemäßen und gelingenden Leiterschaft stehen an erster Stelle die Mitarbeiter.  
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Foto: Quelle Pixabay

Intuitiv weiß es eigentlich jeder: Ein Grundbedürfnis des Menschen ist, dass er leisten, mitwirken und beeinflussen will.

Die Magie gelungener Leiterschaft: Zielgruppenansprüche sind in einem positiven Wirkungskreislauf vernetzt. 

angelika_brandner_kommunikation_Wirkungskreis_Zufreidenheit„Wenn Mitarbeiter an erster Stelle stehen, dann tragen sie ebenfalls dazu bei, dass es zu einer Wertschöpfung für die Kunden kommt. Wenn ein Unternehmen, die engagiertesten Teams und Mitarbeiter anzieht, dann kann überlegene Wertschöpfung für Kunden betrieben werden. Und wenn dies geschieht, dann kann diese Vorgehensweise einen gesellschaftlichen Nutzen  stiften, der überdurchschnittlich ausfällt und somit auch die Gesellschaft zufrieden stellt.“, erläutert es Niels Pflaegling.

Negativbespiele geführter Beziehungskriege: Schlecker, die Bankenkrise oder das Ringen der Piratenpartei Deutschland, um gute Beziehungen. Das Motto: Alle spielen sich gegenseitig aus, dann spielt man das eigene Unternehmen in den Keller. So geht die eigentlich Leistung ganz schnell unter.

Es geht um die grundlegende Einsicht und Annahme der Erkenntnis, dass nur alle gemeinsam ein gutes Gelingen erreichen werden.

Das Erfolgskriterium: Den ganzen Wirkungskreis im Blick haben

angelika brandner kommunikation _ Unesco Auszeichnung für nachhaltiges LernenDie Aufgabe ist, diesen positiven Wirkungskreis zu denken und in konkrete, nachvollziehbare Handlungen umzusetzen. Bewiesen hat dies in Deutschland der dm-drogerie markt.

„Wenn es keine Menschen gäbe, gäbe es keine Wirtschaft. Folglich ist die Wirtschaft für den Menschen da und nicht umgekehrt.“

Prof. Götz W. Werner, Gründer und Aufsichtsrat von dm-drogerie markt

Ihre Meinung interessiert uns:

Was denken Sie über diese neuen Gedanken zu Leiterschaft?
Welche Erfahrungen haben Sie bereits machen können, wenn es um das Implementieren eines positiven Wirkungskreises geht?

Wissenwertes
Quellen:
Das ganze Interview mit Niels Pflaegling http://youtu.be/-mDpj44HYsU

Neustes Buch von Niels Pflaegling: Die 12 neuen Gesetze der Führung: Der Kodex: Warum Management verzichtbar ist http://tinyurl.com/cvrmxrw

dm drogerie markt zum Thema Nachhaltigkeit http://www.dm.de/de_homepage/initiativen/ideen_initiative_zukunft/

Ein weiterer interessante Links in diesem Zusammenhang: http://www.stoosnetwork.org/

angelika brandner kommunikation gelingende Leiterschaft

Wir sind keine Lachse. Oder anders gesagt: Wir müssen dringend unsere verstaubten Vorstellungen vom Gehirn verändern!

Die gute Nachricht: Wir können unsere Ideologie verändern, dass es Gut-Denker und schlecht-Denker gibt

pixabay_fische_angelika_brandner_kommunikationUnser genetisches Programm stellt einen Überschuss an Möglichkeiten zur Verfügung. Bis zur Pubertät hat unser Gehirn unglaubliche Kapazitäten zur Verfügung. Des Weiteren: Auch im Alter kann das Gehirn sich Veränderungs-prozessen anpassen!

Neurowissenschaften belegen, dass wir eine andere Art von Gehirn haben
Eine falsche These ist aufgeflogen: Das Gehirn ist kein Muskel. Somit ist Brainjogging hinfällig. Stattdessen müssen im Gehirn „Düngemittel“ (Neuroplastische Botenstoffe) ausgeschüttet werden. Dies geschieht, wenn uns etwas wirklich, wirklich wichtig ist und uns dabei so richtig unter die Haut geht; dann werden die emotionalen Zentren aktiviert. Der Zauberzustand heißt  Begeisterung. Ergo: Um zu lernen, brauchen wir Situation, die uns begeistern.

Das wichtigste aus der Kindheit sollten wir uns wieder aneignen: Spass
Mit drei und vier Jahren ist das Gehirn des Kindes sozusagen am Blühen. Nie wieder im Leben, wird unser Gehirn so mit Neuroplastischen Botenstoffen überschüttet, wie in diesen jungen Jahren. Den restlichen Spaß am Lernen haben wir spätestens  in der Schule ver-lernt. Unser System hat das viele Gold in Blei verwandelt!

Gute Leiter sind Potentialentwickler
Wichtige Erkenntnis: Es muss für die Schüler begeisternd sein, nicht für die Eltern, nicht für die Lehrkräfte, nicht für das Kultusministerium. Und in den heutigen Unternehmen sieht es nicht anders aus. Die gute Nachricht: Es gibt Unternehmen, die begeistern. Ein Merkmal hierfür: Die Mitarbeiter lernen durch Erfahrungen, die unter die Haut gehen. Bei diesen Erfahrungen entsteht im Gehirn ein kognitives Netzwerk (was habe ich gemacht) und gleichzeitig ein emotionales Netzwerk (wie ist es mir gegangen). Diese Informationen werden dann verknüpft als eine Erfahrung abgespeichert. Erinnern Sie sich, wie es Ihnen erging, damals mit den Autoriäten in Ihrer Schulzeit. Welche – sogenannten Meta-Erfahrungen haben Sie gemacht? Unsere Haltungen (Mindsets) entstehen durch unsere Lebens-Erfahrungen.

Zurück zum Unternehmen: Mitarbeiter machen ungünstige Erfahrungen, die zu ungünstigen Haltungen führen. Ein Ergebnis: Mitarbeiter haben keine Lust auf Veränderungen. Mitarbeiter halten stur an Altbewährtem fest.

Die Kunst heutiger Führung ist die Veränderung von Haltungen
Moderne Leiter suchen, was drinsteckt! Sie entwickeln ein Interesse für das, was geht! Hierfür kreieren sie Erfahrungsräume oder laden Mitarbeiter ein, ermutigen sie und im besten Fall inspirieren sie sogar, eine neue, eine günstigere Erfahrung mit sich selbst, mit Ihnen als Führungskraft und letztendlich mit dem Unternehmen zu machen. Wenn der Mitarbeiter neue gute Erfahrungen macht, dann können Potentiale freigesetzt werden, die uns wirklich, wirklich wichtig sind, nämlich wirklich dazu gehören und autonom und frei sein. Diese sehr menschlichen Sehnsüchte sind bei uns allen vorgeburtlich angelegt und besten Falls bis in die frühe Kindheit erhalten: Verbundenheit und Freiheit zugleich.

Ein Mangel an Verbundenheit und Freiheit liegt dem Burnout zu Grunde
Wenn diese Bedürfnisse nicht erfüllt werden, werden im Gehirn die gleichen Zentren aktiviert, die auch bei körperlichen Schmerz anschlagen. Wir Menschen sind dann unglücklich. Um diesen Gefühlen wiederum aus dem Weg zu gehen, entwickeln wir Süchte, um diese Schmerzen zu betäuben.

In jedem Mitarbeit liegt diese Sehnsucht tief verborgen, gesehen zu werden, Möglichkeiten zu bekommen, um zu zeigen, was in ihm steckt und gleichzeitig zu spüren, dass er gebraucht wird. Eigentliche ganz einfach: Werden diese Bedürfnisse erfüllt, werden Potentiale freigesetzt.

Eine weitere Voraussetzung zur Veränderung: Ein guter Geist ist im Unternehmen zu nähren

Diese Lachstour von Prof. Dr. Gerald Hüther gibt Anregungen zu den zwei Fragen:
Wie können innere Haltungen verändert und welcher gute Geist kann im Unternehmen implementiert werden?

prof dr huether - potentialentwicklung - angelika brandner kommunikation 2.1WATCH HIM
http://www.kulturwandel.org/inspiration/filme/gerald-huether-vortrag-vom-25-november-2011-in-zuer.html

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